Präsenzseminar "Heidelberger Interaktionstraining (HIT) - Die Vollversion"

Präsenz-Seminar „Heidelberger Interaktionstraining (HIT)“

Konzept

Das Heidelberger Interaktionstraining zur alltagsintegrierten Sprachbildung und -förderung ein- und mehrsprachiger Kinder im Kindergarten - HIT Kiga (Buschmann) ist ein Fortbildungskonzept, in welchem praxisorientiert und zielgerichtet eine persönliche Qualifizierung der Fachkräfte hinsichtlich einer alltagsintegrierten Sprachbildung und -förderung von Klein- und Vorschulkindern stattfindet.

Im Fokus von HIT Kiga steht die Verbesserung bzw. Optimierung des Interaktionsverhaltens der Fachkräfte, denn dieses spielt die Schlüsselrolle einer effektiven alltäglichen sprachlichen Begleitung und Unterstützung aller Kinder (Sprachbildung). Zudem bietet es das Potenzial für eine gezielte alltagsintegrierte Sprachförderung für Risikokinder wie für Kinder mit verzögertem Spracherwerb oder für Kinder mit geringen Deutschkenntnissen. Dies konnte in mehreren Studien bereits nachgewiesen werden.

HIT Kiga basiert auf den Prinzipien des gut evaluierten „Heidelberger Elterntraining frühe Sprachförderung HET“ (Buschmann, 2011; Buschmann et al., 2009) und dient seit 2009 zur Professionalisierung des pädagogischen Fachpersonals in der Kita. Zahlreiche Einzelpersonen und Kita-Teams haben bereits an der Qualifizierung teilgenommen.

Zielgruppe

HIT Kiga richtet sich an Kita-Fachkräfte, die an einer Kita im Landkreis Aurich mit Kindern im Altersbereich von 2 bis 6 Jahren arbeiten und bisher keinen HIT-Kurs besucht haben.

Inhalte

Im HIT Kiga erfolgt eine praxisnahe Einführung in folgende Themen: Ablauf der frühen Sprachentwicklung, Verzögerungen und Störungen im Spracherwerb verbunden mit Methoden der Früherkennung von Sprachauffälligkeiten sowie Besonderheiten bei Mehrsprachigkeit.

Aufbauend auf dieses Basiswissen werden mit den Teilnehmer*innen wichtige Grundprinzipien einer sprachförderlichen Kommunikation erarbeitet (responsiver Interaktionsstil) und die Besonderheiten des Sprachangebots, welches Kinder mit einer verzögerten/auffälligen Sprachentwicklung oder mehrsprachig aufwachsende Kinder benötigen, erörtert sowie im Alltag geübt.

Des Weiteren erfahren die Teilnehmer*innern, wie sie bestimmte Situationen, z. B. eine Bilderbuchbetrachtung oder das gemeinsame Spiel, gezielt sprachförderlicher gestalten und welche Verhaltensweisen sich eher hemmend auf die kindliche Sprechfreude auswirken. Im HIT Kiga werden die Bedeutung der Sprachmodellierungstechniken und des Stellens von sprachförderlichen Fragen in Abhängigkeit von den sprachlichen Fähigkeiten des jeweiligen Kindes verdeutlicht und deren Anwendung praktisch geübt und reflektiert.

Wert wird auf den Transfer der geübten Verhaltensweisen auf alltägliche Situationen in der Einrichtung gelegt. So beginnt jede Sitzung mit einer Feedbackrunde, welche den Austausch der Teilnehmer*innen untereinander und ein Lernen voneinander ermöglicht.

Zusätzliche Schwerpunkte des HIT Kiga liegen auf den Themen Umgang mit Mehrsprachigkeit in der Kita und Einbezug der Eltern in den Prozess der alltäglichen Sprachförderung (Die Eltern mit ins Sprachboot holen). 

Die Fortbildung ist so aufgebaut, dass die Teilnehmer*innen zunehmend mehr Handlungskompetenzen in der Begleitung und Unterstützung aller Kinder im Spracherwerb mit Fokus auf Risikokinder erlangen und diese Kinder auch in Zukunft sehr gut in ihrer sprachlichen Entwicklung unterstützen können.

Methoden

HIT Kiga ist in hohem Maße praxisorientiert und abwechslungsreich gestaltet. Die Vermittlung der Inhalte erfolgt strukturiert und zielgerichtet in aufeinander aufbauenden Modulen und unter Einsatz verschiedener Medien. Im Vordergrund steht das gemeinsame Erarbeiten wesentlicher Inhalte unter aktivem Einbezug der Kompetenz der Teilnehmer*innen.

Mittels Videoclips werden verschiedene Sprachförderstrategien erarbeitet und anschließend aktiv in Kleingruppen ausprobiert. Das gezielte und intensive Üben sprachförderlicher Verhaltensweisen im Rahmen des Trainingsprogramms trägt wesentlich dazu bei, dass der Transfer in die direkte Arbeit mit den Kindern rasch und erfolgreich gelingt. 

Die Zeit zwischen den Sitzungen dient dazu, Erfahrungen mit den gelernten Strategien zu sammeln. Die Teilnehmer*innen werden angehalten, sich zunächst auf die Interaktion mit ein bis drei Kindern, welche erst über geringe sprachliche Kompetenzen verfügen, zu konzentrieren. Dies erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit und fördert damit die Wahrnehmung von Selbstwirksamkeit, welche unabdingbare Voraussetzung für eine langfristige Verhaltensänderung ist.

Zentraler Bestandteil der Sitzungen 3 bis 6 bildet die Videosupervision einer Interaktion mit einem Kind der Einrichtung, sodass jede*r Teilnehmer*in zu einer vertieften Reflexion des eigenen Verhaltens geführt wird, ein individuelles Feedback erhält und intensives Modelllernen für alle ermöglicht wird.

Jede Fortbildungseinheit beginnt mit einem kurzen Erfahrungsbericht der Teilnehmer*innen, sodass ein regelmäßiger Austausch untereinander möglich wird.  

Zu den Inhalten jeder Sitzung erhalten die Teilnehmer*innen umfangreiches und anschauliches Begleitmaterial zur Vertiefung.

Organisation

HIT Kiga besteht aus sechs halbtägigen Fortbildungsterminen (à 4,5 Stunden) in einer Gruppe von etwa 15-18 Teilnehmer*innen. Die Sitzungen finden im Abstand von etwa vier Wochen statt, sodass die Fachkräfte über einen Zeitraum von einem halben Jahr begleitet werden.

Termine Kurs 1:         Donnerstag 23.09.2021, Donnerstag 14.10.2021, Dienstag 09.11.2021, Dienstag 07.12.2021, Freitag 21.01.2021 und Dienstag 15.02.2021

Termine Kurs 2:         Dienstag 10.05.2022, Mittwoch 08.06.2022, Dienstag 05.07.2022, Dienstag 30.08.2022, Dienstag 27.09.2022 und Dienstag 11.10.2022

Uhrzeit: Jeweils von 8.30 bis 13.30 Uhr

Ort: Seminarhotel Aurich, Grüner Weg 2, 26605 Aurich

Referentin: Ann-Katrin Lerner (Logopädin)

Kosten: Die Fortbildung an sich ist für Fachkräfte der Kitas aus dem Landkreis Aurich kostenfrei. Wir erlauben uns jedoch, die Verpflegungskosten (Kaffee/Tee-Pause mit belegten Brötchen und Kaltgetränke im Seminarraum) in Höhe von ca. 12,00 € pro Seminartag in Rechnung zu stellen.

Hinweis: Sollte eine Präsenzveranstaltung Pandemie bedingt nicht möglich sein, wird diese ggf. zum gleichen Zeitpunkt online durchgeführt.